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Kortisoninjektion in das Mittelohr - die neue Hilfe bei Hörsturz?

Seit einigen Jahren wird in der HNO-Medizin ein neues Therapieverfahren bei Hörsturz angewendet. Bisher wurde Kortison nach einem Hörsturz per Infusion oder auch oral verabreicht. Nun gibt es die sogenannte Intratympanale Kortikoidtherapie. Bei diesem Verfahren wird das Kortison nun mit Hilfe einer Spritze durch das Trommelfell in das Mittelohr injiziert, wo das Medikament dann lokal wirken soll.

 

Ich habe mir die Frage gestellt, was das neue Verfahren bringen soll? Bisher brachte das Kortison keine Hilfe. Wie ich bereits in vorigen Artikeln von mir erwähnt habe, ist Kortison ein antientzündliches Präparat. Bei einem Hörsturz gibt es meist keine Entzündung im Mittel- oder auch Innenohr. Der Hörsturz passiert aufgrund eines erhöhten Stresslevels des Patienten durch Lärm und innere Anspannung. Das Kortison kann keine Verbesserung bewirken. Im Gegenteil: Durch die mehrfachen Injektionen wird das Trommelfell immer wieder perforiert. Das ist ein zusätzlicher Stress für das Mittelohr und die umliegenden Nerven. Zusätzlich besteht durch eine Injektion auch immer das Risiko eine Entzündung hervorzurufen.

 

Ich hatte bei mir einen Patienten in der Praxis, der nach der Intratympanalen Kortikoidtherpie eine bakterielle Entzündung im Bereich des Trommelfells bekommen hat. Diese Entzündung wurde zu meinem Erstaunen mit einer antibiotischen Salbe behandelt, die Gentamicin enthielt. Gentamicin ist ein Antbiotikum, das ototoxisch (giftig für die Hörzellen) wirkt. Letztendlich ging es diesem Patienten nach der Therapie schlechter als vorher. Eine Entzündung durch die Injektionen ist sicherlich nicht die Regel, aber es besteht letztendlich immer ein Risiko.

 

Fazit: Es ist letztendlich egal in welcher Form das Kortison verabreicht wird. Wenn keine Entzündung am Ohr besteht, sollte auch kein Kortison verschrieben werden.

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Kommentare: 3
  • #1

    Ehlert, Carsten (Donnerstag, 11 Oktober 2018 15:06)

    Ich erlitt auch einen Hörsturz vor kurzem, aber nicht nur diesen. Ich habe auch schon viele Leiden durch Hörstürze hinnehmen müssen.
    Die jetzige Kortison-Therapie brachte keinen Erfolg, sondern verschlimmerte alles nur noch zusehens. Das Kortison bewirkt Nervosität und verschlimmert so nur noch die Stresszustände, welche mir den Hörsturz letztendlich mit eingebracht hatten. Natürlich waren auch Ernährungsfehler eine der Ursachen. Ein anderes Leiden ist meine Schilddrüsenkrankheit (Thyreoiditis Hashimoto), welche zusätzlich für Stress sorgt. Mir bereitete die orale Form der Einnahme (sog. "Schocktherapie" mit anfänglich 200 mg, dann 100, 50, 25 mg .. etc. ) eigentlich nur noch mehr Stress ein, und auch ein Hörsturz innerhalb der Therapie musste ich zusätzlich erleiden und hinnehmen.
    Ich kann also auch nicht feststellen, dass Kortison in irgendeiner Form hilft und muss sogar abschließend davor warnen (!)..

  • #2

    Gustav Sucher (Donnerstag, 24 Januar 2019 06:08)

    Hallo, hat das Ohr eine besondere Durchblutung? Oder wird das nur ins Ohr gespritzt, um näher an der Ursache zu sein? In der Medizin als auch in der Technik gibt es immer Risiken. Danke für den tollen Blog Beitrag! https://www.mauertrockenlegung-klein.at/de/die-l%C3%B6sung/injektionsverfahren/

  • #3

    Robert Kroll (Donnerstag, 24 Januar 2019 09:00)

    Sehr geehrter Herr Sucher,

    das Kortison wird lediglich in das Mittelohr injiziert. Das Mittelohr ist wie eine Höhle (Paukenhöhle). Wie Sie richtig vermuten, versucht man näher an der Ursache (Innenohr) zu sein. Auch wird versucht eventuelle Entzündungen im Mittelohr zu beseitigen. Vielen Dank für Ihren Kommentar.