In der Schulmedizin und auch in der Naturheilkunde gibt es ständig neue Erkenntnisse bei der Behandlung und Diagnostik von Erkrankungen. Die Schulmedizin hat ihre Stärken in der Diagnostik allgemein und in der Behandlung von akuten Erkrankungen. Bei chronischen Erkrankungen kommt die Naturheilkunde ins Spiel, die vielseitige alternative Therapien sehr erfolgreich anwendet.
Bei der Erkrankung des Innenohres stoßen beide medizinischen Richtungen an ihre Grenzen. Ich spreche hier bewusst von einer Erkrankung des Innenohres und nicht von einem Symptom, wie es sonst in der Medizin bezeichnet wird. Dieser Punkt zeigt auch deutlich, wie weit das Verständnis über die Erkrankung mit Tinnitus bisher in der Medizin und der Gesellschaft verankert ist. Wir sind da momentan keinen Schritt weiter als in der gefühlten Steinzeit. Man sprach früher von Engelsgesängen in den Ohren, von Dämonen im Körper. Heute wird stattdessen die Psychologie ins Spiel gebracht: „Was möchtest Du denn nicht hören?“
Es wird eine reine Erkrankung des Innenohres auf eine religiöse Ebene oder auch psychologische Ebene katapultiert. Der Leidtragende ist der Patient, der das Gefühl vermittelt bekommt, geistig nicht in Ordnung zu sein. Um Logik und medizinischen Sachverstand geht es schon lange nicht mehr beim Thema Tinnitus. In der Medizin ist es ansonsten ziemlich eindeutig. Jedes Organ besitzt spezifische Krankheitssymptome. Bei einer Herzschwäche gehören zum Beispiel dazu ein deutlicher Leistungsabfall, Atemnot bei Belastung, Schwellung der Unterschenkel, bläuliche Verfärbung der Lippen, eine zunehmende Herzvergrößerung. Bei Innenohrerkrankungen besteht der Symptomenkomplex aus: Druck auf dem Ohr, Hyperakusis, Dysakusis, Schwindel, M. Menière, Schwerhörigkeit und eben Tinnitus.
Wir sollten uns bei diesem Thema nun endlich aus der Steinzeit erheben und anfangen, das Innenohr in das Zentrum der Behandlung zu erheben. Jeder kann sofort anfangen, sein Innenohr prophylaktisch vor Tinnitus zu schützen. Denn genauso wie wir wissen, dass Alkohol unserer Leber schadet, sollten wir wissen, dass Lärm unserem Innenohr schadet. Durch die Vermeidung von Lärm und dem Tragen von Gehörschutz können wir unser Innenohr schonen und Symptome wie Tinnitus vermeiden.
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