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Infraschall und Tinnitus

Momentan gibt es in der ZDF Mediathek einen Bericht über Infraschall und der krank machenden Wirkung dieser nicht hörbaren Schwingungen. Ich hatte bereits Patienten, die sich über Tinnitus beklagten und ein Windrad in der Nähe des Wohnhauses dafür verantwortlich gemacht haben. Deshalb war mir dieses Thema nicht ganz neu.

 

Was ist Infraschall?

Aber zuerst einmal was ist Infraschall überhaupt? Das ist eine tiefe Schwingung unterhalb von 20hz, die das menschliche Ohr nicht hören kann. Bei sehr hohen Lautstärken (dB) kann der Schall aber durchaus gespürt werden. Außerdem reagieren im menschlichen Ohr die äußeren Haarzellen auf Infraschall und leiten das Signal weiter. Dabei entstehen keine Töne, aber es wird das Stresszentrum im Gehirn (Amygdala) alarmiert. Herzschlag, Blutdruck sowie Atmung können als Folge ansteigen. Der Körper kommt nicht mehr zur Ruhe und es mangelt an Schlaf.

 

Infraschall in der Natur

Infraschall kommt  auch in der Natur vor. Zum Beispiel erzeugt das Meeresrauschen auch tieffrequente Wellen, die bis weit in die Atmosphäre getragen werden. Allerdings ist bei natürlichen Geräuschen der Schalldruck auf den verschiedenen Frequenzen gleichmäßig verteilt, so dass Menschen den Infraschall als nicht unangenehm empfinden.  Beim Infraschall der Windräder ist das ganz anders. Dort gibt es hohe Spitzen in bestimmten Frequenzen, die sogar ein Gebäude zum vibrieren bringen können und auf die der Mensch mit Stresssymptomen reagiert. In Studien an Tieren hat sich sogar gezeigt, dass sich der Hermuskel verändert ebenso wie die Gefäße und das Corti-Organ am Ohr. Durch die Belastung am Innenohr können dann auch Symptome wie Schwindel oder Tinnitus auftreten.

 

Was kann helfen?

Das Tragen von Hörschutz kann das Innenohr auch vor Infraschall schützen. Auch kann das Innenohr durch die Lasertherapie bei der Regeneration unterstützt werden. Wenn man allerdings neben einem Windpark lebt, kann letztendlich wohl nur der Umzug helfen. Dann aber bitte weit genug weg von den Windrädern. Forschungen haben ergeben, dass der Infraschall von Windparks noch in 20 km Entfernung gemessen werden kann.

 

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