Angeborene Schwerhörigkeit kommt relativ selten vor. Nur 3 von 1.000 Kindern haben ein eingeschränktes Gehör von Geburt an. Es handelt sich in diesen Fällen um eine Hörschwäche und nicht um eine Gehörlosigkeit.
Um eine Hörschwäche festzustellen werden die Neugeborene frühzeitig untersucht. Allerdings ist es gar nicht so leicht mit Babys einen Hörtest durchzuführen. Denn die Audiometrie eignet sich in diesem Alter nicht. Babys können nicht bei Tests mitwirken, wo ihre Reaktion auf Töne und Geräusche überprüft wird. Aber gerade die Audiometrie ist das Verfahren, um eine genaue Beurteilung des Hörverlustes zu gewährleisten.
Die alternativen Tests, die in diesem Fall angewendet werden, können nur eine grobe Einschätzung geben. Und es gibt auch weitere Störanfälligkeit bei diesen Untersuchungen.
Bei Neugeborenen werden die otoakustischen Emissionen gemessen. Bei dieser Untersuchung wird eine Sonde in den äußeren Gehörgang geschoben, die einen Klickton erzeugt. Der Klickton gelangt in das Innenohr und trifft dort auf die Haarzellen. Diese werden bewegt und produzieren nun ihrerseits eine Schallwelle, die dann von der Sonde gemessen wird. Auf diese Art wird die Beweglichkeit der Haarzellen analysiert. Ist diese eingeschränkt, ist das Hörvermögen ebenfalls reduziert. Es gibt folgende Probleme, die die Verlässlichkeit der Untersuchung einschränken:
- Unruhiges Kind
- Flüssigkeit im Ohr
- Hintergrundgeräusche
Wie wollen Sie ein Neugeborenes ruhig stellen? Deshalb seien Sie skeptisch, wenn bei Ihrem Kind eine mittelgradige Schwerhörigkeit diagnostiziert wird!
Die zweite Untersuchung ist die Hirnstammaudiometrie. Dabei werden die Nervenströme vom Innenohr zum Gehirn (Hörzentrum) gemessen. Dieser Test zeigt an, ob es eine Störung in der Reizweiterleitung des Nervens gibt. Auch hier sollte das Kind ganz ruhig liegen oder am besten schlafen. Denn wenn das Kind aktiv ist, gibt es zu viele Nervensignale, die eine objektive Beurteilung erschweren.
In der letzten Zeit kamen häufiger Mütter in meine Praxis, bei deren Neugeborenen eine mittelgradige Schwerhörigkeit diagnostiziert worden ist. Die Empfehlung der Ärzte an die Eltern lautete häufig dem Kind ein Hörgerät anzupassen. Denn nur dann wäre eine problemfreie Entwicklung des Kindes gewährleistet. Außerdem bekämen die Nervenzellen im Hörzentrum einen mangelnden Input und müssten stimuliert werden. Ansonsten könne sich das Gehör nicht richtig entwickeln.
Aufgrund der oben beschriebenen Unsicherheit der Tests, würde ich erstmal auf ein Hörgerät für ein kleines Baby verzichten. Selbst wenn das Kind eine mittelgradige Schwerhörigkeit hat, kann sich das Kind ganz normal entwickeln. Bitte beachten Sie auch, dass ein Hörgerät ein Schallverstärker ist und das Gehör dadurch belastet wird. Die Schwächung der Hörzellen schreitet dadurch schneller voran.
Gerade die Zellen von Kindern haben eine hohe Regenerationskraft. Wenn hier zum Beispiel ein Laser eingesetzt wird, kann die Verbesserung des Gehörs enorm sein! Die Ergebnisse können sogar dahin gehen, dass eine mittelgradige Schwerhörigkeit komplett ausgeglichen werden kann, hin zu einem normalen Gehör.
Schützen Sie Ihre Ohren.
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