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Wunderwerke unserer (Hör-) Zellen

 

Erinnern Sie sich noch an den Ausdruck „Kraftwerk der Zelle“? So hat zumindest mein Biologie-Lehrer in der Schule die Funktion dieser winzigen Zellstrukturen beschrieben, die in der Fachsprache „Mitochondrien“ genannt werden. Je näher man sich mit ihnen beschäftigt, desto faszinierender erscheinen sie.

 

Bis auf die roten Blutkörperchen enthält jeder Zelltyp unseres Körpers mehrere Mitochondrien pro Zelle. Während eine Hornhautzelle nur 2-3 der „Kraftwerke“ enthält, sind es bei einer reifen Eizelle bis zu einer Million! Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass Mitochondrien direkt von Bakterien abstammen, denn Mitochondrien enthalten eine eigene DNA (Erbsubstanz), die stark der von Bakterien ähnelt. Vor Urzeiten wurden diese Bakterien von größeren Zellen aufgenommen aber nicht verdaut, sondern diese lebten im Inneren der Zellen weiter und entwickelten sich zu einem sogenannten Zellorganell, also einem Organ innerhalb der Zelle.

 

Diese kleinen Kraftwerke stellen über mehrere Zwischenschritte einen Energieträger her, der Adenosintriphosphat (kurz: ATP) genannt wird. Dieses ATP kann man sich als kleine Batterie vorstellen, die es der jeweiligen Zelle ermöglicht, Nährstoffe aufzunehmen, zu verstoffwechseln und nicht mehr benötigte Stoffe auszuscheiden. Ohne ATP kann keine Zelle überleben.

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf unsere Hörzellen. Sie sind wahre Hochleistungszellen: Während des Hörvorganges verkürzen und verlängern sie sich bis zu 25.000 Mal pro Sekunde(!) aus eigener Kraft. Hierbei wird viel ATP, also „Batteriekraft“ verbraucht. Die Hörzelle kennt zwei Zustände: Den Zustand der Erregung, also wenn sie Geräusche verarbeitet und den Zustand der Ruhe. Zwischen diesen beiden Zuständen pendelt die Hörzelle innerhalb von Nanosekunden hin und her, um uns ein kontinuierliches Hören zu ermöglichen. Dabei wird unter hohem Energieverbrauch, also mithilfe von viel ATP, das in die Zelle eingeströmte Kalium wieder nach außen befördert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Elektronenmikroskopische Aufnahme

von Mitochondrien (Quelle: Wikipedia)

 

Daraus können wir schlussfolgern: Solange die Mitochondrien ausreichend ATP, also „Zellbatterien“ produzieren, funktionieren die Hörzellen hervorragend und wir erfreuen uns an einem einwandfreien Hören ohne Ohrgeräusche oder Verzerrungen.

 

Wenn jedoch die Mitochondrien in Ihrer Leistung eingeschränkt sind, zum Beispiel durch ein Knalltrauma, emotionale Belastungen oder Medikamente, können sie für die Hörzelle nicht mehr ausreichend Energie produzieren. Die Folge: Wir beginnen schlechter zu hören und die überforderte Hörzelle beginnt einen Dauerton zu produzieren, den wir Tinnitus nennen. Dieser entsteht, wenn es die Hörzelle nicht mehr schafft, das während des Hörvorgangs eingeströmte Kalium wieder aus der Zelle zu „pumpen“, da das dafür notwendige ATP fehlt. Die Hörzelle ist dann sozusagen dauererregt und produziert einen kontinuierliches Dauergeräusch (Tinnitus). Wir können also sagen, dass Tinnitus ein Notsignal einer überforderten Hörzelle ist.

 

Aus diesen Überlegungen ergeben sich auch die therapeutischen Ansätze bei Tinnitus: Ein zentraler Punkt dabei ist es die Hörzellen, genauer gesagt, die Mitochondrien dabei zu unterstützen, wieder mehr Zellenergie zu produzieren. Dies ist beispielsweise durch ein spezielles zellstimulierendes Laserlicht möglich. Forschungen zeigen, dass Mitochondrien die Lichtphotonen des Lasers direkt zur Herstellung von ATP nutzen können. Parallel dazu ist es sinnvoll, das Ohr vor Lärmbelastung zu schützen und etwaige emotionale Belastung zu reduzieren, damit wieder Ruhe ins Ohr einkehren kann und wir uns an dem Wunderwerk Gehör wieder erfreuen können. Einen wichtigen Beitrag dafür können Sie schon jetzt leisten:

 

Schützen Sie Ihre Ohren!

Ihr Robert Kroll und Boris Seedorf

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Kommentare: 2
  • #1

    Stefanie Rehm (Sonntag, 17 September 2023 17:00)

    Welche Möglichkeiten bieten sich für mich, emotionale Belastung zu reduzieren und mit Laser wieder die Mitochondrien zu aktivieren?
    Bin im Oktober zur Kur in SPO und komme in der zweiten Woche auch nach Hamburg. Wann kann 7ch ab 16.10. deswegen mal reinkommen?


    Gesunde Grüsse

  • #2

    Robert Kroll (Montag, 18 September 2023 14:12)

    Zur Terminabsprache würde ich Sie bitten anzurufen oder online einen Termin zu vereinbaren.